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Jürgen Wittdorf gehört zu den wichtigen Grafikern der DDR. Besonders in seinen Holzschnitten hielt er das tägliche Leben des Landes fest. Bekannt wurde er für seinen Zyklus für die Jugend, der 1962 vom Zentralrat der FDJ in Auftrag gegeben wurde. Darin zeigt er nicht fröhlich den Sozialismus aufbauende junge Menschen, sondern unangepasste Teenager auf Motorrädern, in Lederjacke und Petticoats und spiegelt damit das Lebensgefühl einer ganzen Generation wider.

Ebenfalls aus den 1960er Jahren stammt die Folge Jugend und Sport. Der Künstler stellt darin vor allem männliche Sportler der Hochschule für Körperkultur in Leipzig dar. In allen Blättern spürt man das sexuelle Begehren des schwulen Künstlers, der sich zu dieser Zeit noch nicht geoutet hatte. Männliche Akte bilden einen Schwerpunkt seines Schaffens. In den letzten Jahren rückte das Werk Wittdorfs nach zwei großen Ausstellungen in Berlin verstärkt in den Fokus. Später Ruhm, den der 2018 verarmt verstorbene Künstler leider nicht mehr erleben konnte.